Ahnenforschung Paap

altes hamburgisches Siegel

Quellen im Staatsarchiv Hamburg:

Kirchenbücher


Innerhalb der Stadtbefestigung lagen die fünf Hauptkirchen St. Jakobi, St. Nikolai, St. Petri, St. Katharinen und St. Michaelis, außerdem die für Beerdigungen genutzte St. Gertrudkapelle, die beim Stadtbrand 1842 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde, und der Dom, der Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde. Beerdigungsregister sind auch vom Heiligen-Geist-Hospital und St. Maria-Magdalenen-Kloster erhalten, vor den Wällen lagen die St. Paulikirche auf dem Hamburger Berg und die St. Georgkirche in St. Georg.

In den meisten hamburgischen Kirchengemeinden wurden im 19. Jahrhundert die vorgedruckten Kirchenbücher benutzt und mehr oder weniger vollständig und gut ausgefüllt. Wie bei all den vorgestellten alten Quellen variieren die Handschriften von schwer leserlich bis zu übertriebener Schönschrift, bei der man vor lauter Schnörkeln nichts mehr erkennen kann, dann ist die vorgegebene Seitensystematik eine Hilfe.

Taufregister St. Jakobikirche 1851

Staatsarchiv Hamburg [512-5 A VII a 46]

Bei unehelichen Geburten steht beim Kind die Anmerkung "spurius" bzw. "spuria" und es fehlen die Angaben zum Kindsvater. Manchmal findet man in diesen Fällen auch später eingetragene Ergänzungen, wenn die Eltern nach der Taufe geheiratet haben, das Kind nachträglich legitimiert wurde und dadurch zur Führung des väterlichen Familiennamens berechtigt war.

Taufeintrag meines Urgroßvaters

[Signatur Staatsarchiv Hamburg 512-5 A VII a 46]

Taufeintrag Wilhelm Heinrich Martin Lose

Taufregister St. Jakobi Nr. 369 anno 1851

Der Ausschnitt zeigt den Eintrag Nr. 369 (oben: linke Seite, unten: rechte Seite) des Taufregisters der Kirche St. Jakobi aus dem Jahr 1851, es ist der Taufeintrag meines Urgroßvaters Wilhelm Heinrich Martin Lose.

Unter der Nummer des Eintrags 369 (s.a. Generalregister) sind zusätzlich Datum und Ort der Trauung seiner Eltern zu finden, beim Namen der Mutter steht in Klammern noch der Name der Hebamme bzw. des Arztes.

Die Taufe fand am 8. Juni statt, einem Sonntag, was der Kirchenbuchschreiber durch die Verwendung des astronomischen Zeichens für Sonntag vor dem Datum mitteilt. ( Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Freitag Freitag Sonnabend Sonnabend)

Auch das Ende eines Lebens mußte angezeigt werden. Die Leichenregister der Kirchen geben Auskunft über die Verstorbenen, wen sie hinterließen und die Anzeigenden ihres Todes, sowie über Begräbnistag und Ort.

In früheren Zeiten wurden die Toten in und bei den Kirchen bestattet, was bei der stetig steigenden Einwohnerzahl zu für uns heute nicht mehr vorstellbaren Zuständen geführt haben muß, und so wurden Ende des 18. Jahrhunderts Begräbnisplätze außerhalb der Wälle vor dem Dammtor und Steintor angelegt. Noch heute erinnert der Straßenname "Bei den Kirchhöfen" für den Straßenzug zwischen Holstenglacis und Marseiller Straße an die hier ehemals vorhandenen Begräbnisareale der Hamburger Kirchen.

Sterbeeintrag meines Urururgroßvaters

[Signatur Staatsarchiv Hamburg 512-7 E 17]

Leichenregister St. Michaelis 1849

Leichenregister St. Michaelis Nr. 9 anno 1849

Heinrich Friederich Lose stirbt am 3. April 1849 im Alter von 57 Jahren, er hinterläßt die Ehefrau Henricka Maria Johanna geb. Baack und acht unmündige Kinder. Beigesetzt wird er am 8. April.


Verwandte und Boten der Totenladen zeigen den Tod an

Weitere Informationen erhält man aus den im Leichenregister aufgeführten Angaben zu den Anzeigenden des Todes und den Begräbnisplätzen.

Die Angaben zum Ort Dammthor (Begräbnisplatz von St. Michaelis vor dem Dammtor) und Kirchensand sowie dito (für Dammthor) und Eigenes Grab erklären sich selbst, was aber ist mit "Gott mit uns" und "Liebe und Friede" gemeint? Den Tod haben in letzteren Fällen keine Verwandten angezeigt, es sind die Boten der so benannten Totenladen.

Mein Urururgroßvater Heinrich Friederich Lose war bei der Totenlade "Liebe und Friede" eingeschrieben, sein Tod wird von dem Boten Johann Joachim Hirsch angezeigt und die Bestattung findet auf dem Begräbnisplatz der Totenlade statt.

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