Ahnenforschung Paap

altes hamburgisches Siegel

Quellen im Staatsarchiv Hamburg:

Totenladen, Versicherungen und Hilfskassen


das hamburgische Adressbuch von 1852 enthält eine Liste der Totenladen

Auch die einfachen Leute legten Wert auf eine angemessene Beerdigung und eine gewisse Absicherung der Familien für den Todesfall und wurden, wenn sie es sich erlauben konnten, Mitglied in einer der vielen Totenladen oder Sterbekassen. Gegen ein Einkaufsgeld und fortlaufende jährliche Zahlungen kleinerer Mitgliedsbeiträge erhielten die Angehörigen im Todesfall eine festgelegte Summe. Außerdem sorgten die Totenladen für das Begräbnis.

Im Laufe der Zeit sind viele dieser wie Genossenschaften organisierten Totenladen und Sterbekassen entstanden und auch viele - meist aus Geldmangel - wieder eingegangen. Das Hamburgische Adressbuch listet für das Jahr 1852 über 100 auf (Hamburgisches Adressbuch für 1852, Hermann`s Erben, Hamburg), darunter auch "Liebe , Friede, Demuth etc." mit dem Boten Friedrich August Ludwig Hirsch , dem Nachfolger seines Vaters Johann Joachim Hirsch (Nr. 21), und "Gott mit uns, mit Vereinigung der drei Lilien.", deren Bote zu der Zeit H.F.D. Greiffhahn war (Nr. 22).

Von einigen dieser Kassen sind Unterlagen erhalten geblieben, die im Bestand "613-3 Totenladen, Versicherungen und Hilfskassen" aufgeführt sind, darin findet man auch alte Einnahme- und Ausgabebücher.

Im "Quittungs-Buch über ausbezahlte Todtengelder von der Brüderschaft am Stadtdeich genannt Gott mit uns Allen von 1845 bis 1882" [Signatur Staatsarchiv Hamburg 613-3/79 3] fand ich den Eintrag zu einer weiteren Vorfahrin:

"Daß mir Endesbenannte von den Herren Alten, durch den Boten der löblichen Brüderschaft am Stadtdeich, genannt Gott mit uns Allen, das Todtengeld für meine verstorbene Mutter Magdalena Kröger geborene Minten mit Courantmark 75 richtig ausbezahlt worden, bescheinige hiemit durch meine eigenhändige Unterschrift. Stadtdeich, den 25 May 1850 Hinrich Christian Kröger"

der Name F.A.L. Hirsch ist auf dem Stein der Totenlade eingraviert

Von der Totenlade "Liebe, Friede, Demuth", die beim Begräbniseintrag meines Urururgroßvaters vermerkt ist, gibt es leider keine Dokumente mehr, dafür habe ich noch deren Ladenstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof gefunden.

Auf den alten Begräbnisplätzen hatten die Totenladen, Ämter und Brüderschaften gewisse Bereiche zur Bestattung ihrer Toten, auf denen auch die Steine dieser Vereinigungen errichtet wurden. Nach der Auflösung der Begräbnisplätze sind einige davon auf den 1877 eröffneten Ohlsdorfer Friedhof umgesetzt worden und können dort heute noch besichtigt werden. Teilweise sind diese schon stark verwittert, aber wenn man direkt davor steht kann man auf dem Stein von "Liebe, Friede, Demuth" sogar noch den eingravierten Namen des Boten F.A.L. Hirsch lesen.

Steine der Totenladen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

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